Die Industrie setzt das Verfahren schon seit den 80er Jahren ein. Durch die rasante technologische Entwicklung kostengünstiger 3D-Drucker ist das 3D-Printing aber auch einer der Megatrends der Zukunft.
3D-Drucker können mittlerweile beinahe alles herstellen: Ganze Häuser , die vor Ort gedruckt werden, Modellkleider und Schuhe, Ersatzteile für Haushaltsgeräte oder Möbel.
Ein Markt in Bewegung
Der Fantasie sind auch im Consumerbereich kaum Grenzen gesetzt. Crayon Creatures verwandelt von Kindern gezeichnete Objekte in echtes Spielzeug. Bei Sculpteo , einem bekannten Marktplatz, können Hobby-Designer ihr 3D-Modell in verschiedenen Farben und Materialien ausdrucken und per Post zusenden lassen. Größte Datenbank mit rund 90.000 Dateien für druckbare 3D-Modelle ist Thingiverse . BumpyPhoto verwandelt herkömmliche Fotos in 3D-Bilder. Der Paketdienstleister UPS will in den Staaten sukzessive seine Stores mit 3D-Druckern ausstatten. Und Amazon schuf mit ‚ 3D Printers & Supplies‘ gerade eine eigene Kategorie für 3D-Drucker und das passende Zubehör. Laut Jeff Bezos ein „Zugeständnis an einen offensichtlich schnell wachsenden Markt“.
Coca-Cola Mini 2013: Smarte 3D-Printing Kampagne
Trotz der schier unbegrenzten Möglichkeiten – bislang hörte man ziemlich wenig über den Einsatz von 3D-Printing im Marketing. Coca-Cola ist nun eine der ersten der Big Brands, die zeigt, wie smart eine solche 3D-Kampagne aussehen kann. Um die Einführung seiner Mini-Flaschen in Israel zu promoten, können Coke-Fans kleine Miniaturausgaben ihrer selbst gewinnen, die sog. ‚Mini Mes‘. Dazu müssen die Konsumenten zuerst eine App downloaden, eine Miniversion ihrer selbst erstellen und diese Tamagotchi-like umsorgen. Der Marketing-Twist: Abschicken und hoffen, unter den Gewinnern zu sein. Diese werden dann in die Coca-Cola Produktion eingeladen und dort via Body-Scanner gescannt. Danach erhalten sie als Geschenk ihr persönliches ‚Mini Me‘. Eine überaus personalisierte Branding Experience.
Eine der ersten mobilen Promotionkampagnen mit 3D-Printing: Coke Fans können kleine ‚Mini Mes‘ gewinnen
Mit der ebay Exact App zur personalisierten iPhone Hülle
Im Juli stieg nun auch ebay mit einer Betaversion der ebay-Exact-App in das 3D-Printing ein. Der Kunde hat die Auswahl zwischen zwanzig Gegenständen, von der iPhone-Hülle bis zum personalisierten Schmuckstück, kann über PayPal bezahlen und bekommt die Waren in ein bis zwei Wochen zugesandt. Für dieses Angebot arbeitet ebay derzeit mit drei Unternehmen zusammen: MakerBot aus den USA – das 2009 gegründete Unternehmen, das sich die Demokratisierung des 3D-Drucks auf die Fahnen schreibt und mit günstigen Druckern in den Massenmarkt ging, wurde im Juni vom israelischen Marktführer Stratasys für 400 Mio. US$ übernommen. Mit Sculpteo aus Frankreich sowie Hot Pop Factory aus Kanada. „Shoppers today not only want to buy items anytime, anywhere through mobile devices, but they also want to be able to personalize their purchases. eBay Exact brings these two desires into one shopping experience,“ so Steve Yankovich , VP of Innovation and New Ventures.
Nicht neu und revolutionär, aber ein wichtiger Schritt Richtung Mainstream
Fazit: Sowohl die ebay App als auch die Kampagne von Coca-Cola sind einfach, intelligent und nutzen eine der größten Stärken des 3D-Printings. Personalisierung und kundenindividuelle Produktion. Noch ist dieser Markt trotz all seiner Möglichkeiten nicht im Mainstream angekommen, der Einstieg der grossen Consumerbrands könnte dies aber ändern und den Markt in Bewegung bringen. Wie die genannten Beispiel zeigen, passiert dort gerade so einiges.